Wer vor einigen Jahren noch daran geglaubt hat das Bruce Dickinson auf Solo Tour geht, geschweige denn ein neues Album herausbringt, wäre vermutlich ausgelacht worden. Umso schöner war es, Bruce Solo als Musiker und nicht als Geschichtenerzähler auf den kleineren Bühnen dieser Welt zu sehen. Es wird wahrscheinlich das letzte Mal gewesen sein. Das im E-Werk geplante Konzert wurde Odin sei dank, ins Palladium verlegt. Es gab sogar BIER!!! – und der Sound war absolut gigantisch, aber der Reihe nach.
Den Anfang machte die Nürnberger Kapelle DOMINUM. Die Band erinnert an einen Ghost Verschnitt, den man bei WISH bestellt hat. Die Musik war genauso eintönig und langweilig wie die Ansagen von Frontmann Dr. Dead. Aus der Konserve kann man sich die Band um Bandkopf Felix Heldt aber durchaus anhören.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann weiter mit Bruce. Das Bühnenbild bestand lediglich aus einer LED/Beamer Leinwand und den Instrumenten. Und wieder zeigt sich, mehr braucht es auch nicht. Die Musik stand voll und ganz im Vordergrund. Von regelmäßigen Kostümwechseln wurden wir Gott sei Dank verschont, dafür aber mit fast 2 Stunden guter Musik belohnt. Man muss ehrlicherweise gestehen, etwas weniger hätten es auch getan. Ich wüsste zwar nicht, welchen Song ich aus der Setlist hätte streichen sollen aber für mich ist die Hitdichte persönlich zu gering um 110 Minuten zu spielen. Anyway. Dickinson sowie seine Mitmusiker harmonierten Weltklasse und hatten sichtlich Spaß auf der Bühne gehabt. Bruce hatte an dem Abend gefühlt mehr Spaß als in den letzten 20 Jahren bei Iron Maiden. Man hat ihm angesehen, dass er da einfach Bock drauf hat. Die Songs vom neuen Album „The Mandrake Projekt“ haben sich Live ebenfalls gut angefühlt (zumindest besser als auf Platte).
Die T-Shirt-Preise waren mit 45 € minimal überzogen. Da die Motive auch irgendwie nichtssagend waren, war der Merchstand oft leer. Ich habe selten so wenige Fans mit einem Band Shirt vom Headliner auf der eigenen Show gesehen.
Setlist: Bruce Dickinson
Accident of Birth
Abduction
Laughing in the Hiding Bush
Faith
Afterglow of Ragnarok
Jerusalem
Chemical Wedding
Tears of the Dragon
Resurrection Men
Rain on the Graves
Frankenstein (The Edgar Winter Group cover)
The Alchemist
Darkside of Aquarius
Encore:
Navigate the Seas of the Sun
Book of Thel
The Tower
Setlist: DOMINUM
Immortalis Dominum
Danger Danger
Half Alive
Hey Living People
Rock You Like a Hurricane (Scorpions cover)
We All Taste the Same
Patient Zero