• Beitrags-Kategorie:Live
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Secret Sphere machten den Anfang an diesem Abend. Ich hatte eigentlich noch mit Freedom Call gerechnet, aber die sind in Essen und Hamburg nicht mit von der Partie. Secret Sphere spielen den gleichen Stil wie Rhapsody. Ob das für ein Package immer so sinnig ist weiß ich nicht. So hat man gefühlt 3 Stunden die gleiche Musik im Ohr und wenig Abwechslung. Insgesamt haben die Italiener das ganz ordentlich gemacht, konnten aber wenig Leute zum Kauf am Merchstand begeistern. Nach einer knappen Stunde und zwei Kaltgetränke war das Spektakel auch schon wieder vorbei.

Als ich Rhapsody das letzte mal live gesehen habe, spielten die Jungs vor ca. 10000 Metal-Fans als Support bei der „Demons, Dragons And Warriors World Tour 2007“ mit Manowar und Holyhell. Am gestrigen Abend waren es nicht einmal 200 zahlende Gäste. Die Frage muss erlaubt sein: Was ist hier eigentlich schiefgelaufen?

Wie ihr merkt, dieser live Bericht wird sich nicht nur mit der vergangene Show beschäftigen, sondern auch allgemeine Themen und Fragen bzgl. Rhapsody behandeln (oder ist es doch eine persönliche Abrechnung mit der Band?)

Die Gründe für diesen „Absturz“ liegen aber schnell auf der Hand:

  • Alex Staropoli ist der letzte Mohikaner in der Band und steht natürlich mit seinem Keyboard nicht im Zentrum des Geschehens.
  • Die letzten Outputs, bei allem Respekt, waren qualitativ meilenweit von den Großtaten entfernt. Der letzte Output von Turilli und Lione war z.B. sehr geil und landent regelmäßig auf meinem Plattenteller. Das original hat in den letzten Jahren seinen italienischen, eigenständigen Sound verloren und klingen wie jeder 0815 Power Metal Band.
  • Giacomo Voli macht seinen Job super, stimmlich sowie stimmungstechnisch ist der neue Frontmann erste Klasse. Leider hat er nicht den Charme eine Fabio Lione.
  • Keine Liebe zum Detail: Bühnenbild? Fehlanzeige! Ich komme weiter unten zu den Preisen. Aber auch auf „kleinen“ Club Bühnen kann man ein stimmungsvolles Setting zaubern, das nicht nur aus einem Backdrop und zwei Rollups besteht.
  • Die anderen Mitglieder wirken gelangweilt

Auf den letzten Punkt möchte ich direkt eingehen. Die Abendkasse lag bei ca. 40,-€. Eigentlich auch nur für Rhapsody, da Freedom Call für einige Shows nicht mit von der Partie waren (u.a. Essen und Hamburg). Die CD ging für 25,-€. Die Doppel LP für 40,-€. Das Shirt für 35,-€. Bei diesen preisen darf man aber auch gerne als Band „sein Herz auf der Bühne lassen“. Irgendwie hat das aber gestern keiner getan und ich wüsste nicht, warum ich das in irgendeiner Form supporten sollte. Die Stimmung im Publikum war für die halbleere Halle ordentlich (Frontmann Giacomo sei dank), die Songauswahl war ebenfalls ok. Auffällig ist, das alles was nach dem 2016 erschienenen Album „Into The Legend“, einfach belanglos ist und sich wie bereits oben erwähnt nach 0815 Power Metal anhört. Wer jetzt mein das liegt am Sänger wechsel, falsch gedacht. Die Songs haben einfach nicht mehr die Klasse, es fehlen die Riffs, die Genialität, der „Fuchs“ in der Band.

Wiederholen werde ich das aber in dieser Konstellation zu diesem Preis definitiv nicht mehr!

Rhapsody ist für mich nur noch interessant, falls es nochmal eine Reunion Tour mit Lione, Turilli und Co. gibt.

Setlist:

The Dark Secret
Unholy Warcry
I’ll Be Your Hero
Chains of Destiny
The March of the Swordmaster
Challenge the Wind
March Against the Tyrant
Diamond Claws
The Magic of the Wizard’s Dream
Dawn of Victory

Encore:
Reign of Terror
Kreel’s Magic Staff
Land of Immortals
Emerald Sword

Wer Rhapsody Of Fire dieses Jahr noch sehen möchte hat an folgenden Daten noch die Zeit dazu.