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Manowar? Licht und Schatten… Wir müssen reden…

Alle Jahre wieder kommen die Kings Of Metal „Back In Town“. Wir hatten das Glück, die Kings gleich dreimal live zu erleben. Es gibt Dinge, die lassen Manowar-Herzen höher schlagen, und Dinge, die man am liebsten vergessen möchte.

Wo fangen wir an…?

Michael Angelo Batio:

Mr. Batio galt für mich als einer der besten Gitarristen aller Zeiten im Metal. Seitdem der gute Mann die Klampfe bei Manowar hält, hat sich diese Meinung um 180° gedreht. Warum? – Michael Angelo Batio kann shreddern wie kein anderer. Er kann aber auch meiner Meinung nach NICHTS!!!! anderes. Melodische Solos wie bei „Mountains“ wurden entweder abgewandelt oder so „zershreddert“, dass vom originalen Solo nichts mehr übrig blieb. Immerhin hat er einige Hooklines, wie z.B. bei Manowar oder Kings Of Metal, mittlerweile von Ross The Boss übernommen. Bei vielen anderen Songs klingen die Solos aber weiterhin unpassend.

Was man aber positiv erwähnen muss, ist, dass Mr. Batio einen frischen Wind ins Bandgefüge bringt. Joey wirkt nicht mehr so, als müsste er seinem Nebenmann die Welt erklären, und auch Eric machte das eine oder andere Späßchen mit ihm.

Dave Chedrick:

Dave spielt wirklich grundsolide, das Drumming von Scott wird aber schmerzhaft vermisst. Die Akzente, die Scott bei Guyana, Mountains oder Kill With Power gesetzt hat, fehlen bei Dave komplett. Das permanente Vorgeben des Taktes nervt ebenso. Wenn im Intro von Bridge Of Death eine permanente Hi-Hat zu hören ist, macht es die ganze Atmosphäre kaputt.

Joey DeMaio:

Wenn sich einer verspielt hat, und das sehr häufig, dann war es meistens Joey. Dies ist mir auch schon bei anderen Videos des Öfteren aufgefallen. Hoffen wir, dass die Gehirnzellen noch lange halten! Ansonsten hatte Joey mit seinem 4-Saiter mächtig Spaß, und er wirkte deutlich lockerer als in den letzten Jahren.

Eric Adams:

Kann jemand diesem Mann einen Tempel errichten? Eric Adams screamt deutlich weniger als in den letzten Jahren, aber wenn er es tut… Gänsehaut… Pisse in den Augen… ein breites Lächeln im Gesicht. Göttlich!!!

Setlist:

Geschmäcker sind unterschiedlich. Hail To England und Sign Of The Hammer wurden komplett gespielt, und somit wurde das Versprechen eingelöst. Aber ein Best-Of oder ein Fan-Favorite-Set im Anschluss sieht meiner Meinung nach ganz aus. Man hat wahrscheinlich lediglich die aktuell Spotify-Zahlen genommen und dann dementsprechend gehandelt. Weder ein Song von Into Glory Ride noch von der Triumph Of Steel fanden den Weg ins Set. Ich hätte mir eine andere Auswahl für alle Abende gewünscht:

Part I: Greatest Hits Pt. 1
March of the Heroes Into Valhalla
Manowar
Kings of Metal
Fighting the World
Brothers of Metal Pt. 1

Part II: Sign of the Hammer / Hail To England

Part III: Greatest Hits Pt. 2
Sons of Odin
House of Death
King of Kings
Fight Until We Die

Encore:
Joey’s Speech
Warriors of the World United
Hail and Kill (without intro)
Black Wind, Fire and Steel
Army of the Dead, Part II

Part I: Greatest Hits Pt. 1
Ben Hur Theme
Manowar
Kings of Metal
Carry On / Defender
Return Of The Warlord / Oder später Courage mit Master Of The Wind

Part II: Sign of the Hammer / Hail To England

Part III: Greatest Hits Pt. 2
Sons of Odin
Spirit Horse of The Cherokee / Master Of The Wind / Courage
March For Revenge / Gates Of Valhalla
I Believe

Encore:
Joey’s Speech
Warriors of the World United
Hail and Kill / Blood Of The Kings
Black Wind, Fire and Steel

Encore II:
Battle Hymn
Crown And The Ring

Man siehe da. Man drehe ein paar Stellschrauben und hätte nur mit Battle Hymn einen Song mehr und wahrscheinlich alle Leute glücklich machen können. Das man in über 40 Jahren Bandgeschichte nicht alles spielen kann ist klar, dafür gab es das Magic Circle Festival 2008. Anno 2017 hat es Manowar aber auch mit einer guten gemischten Setlist hinbekommen die Meute mehr als zufrieden zu stellen. Die Songs die ich links im Orginalem gestrichen habe sind keineswegs schlecht, vielmehr waren diese Songs in den letzten Jahre immer wieder im Set. Ich glaube das meine Songauswahl ebenso ein Fan Favorit und vorallem ein besseres Greatest Hits Set wäre.

Persönlich würde das Set mit Hatred, Defender, Achilles etc. ganz anders aussehen. Hier ging es mir aber darum, ein wirkliches Greatest Hits Set aufzustellen.

Publikum:

Das Publikum war mit allen Altersklassen gut gemischt und die Stimmung war Okay. Was bedeutet dies? Crowd Surfing und Moshpits waren verboten! In Mannheim gab es sogar Petzen. Ja richtig gelesen. Ein Tourist hatte soviel Langeweile bei der Show, das er einen Securitymann darauf aufmerksame machte das 3 Meter weiter hinter ihm einer am Filmen ist.

Eigentlich könnte ich diese Story so stehen lassen und das Kapitel beenden. Aber das kann ich nicht. Diese Touristen, die bis auf Fear Of The Dark, Warriors Of The World oder I Was Made For Loving You nichts kennen sollen gefälligst zu Hause bleiben. Es ist auch mir wiederholt passiert, das diese Touristen mich angesprochen haben, ob ich doch nicht ein wenig leiser….ruhiger sein könnte (im Hail To England Set). Selbst aber dann bei Warriors Of The World alle Dämme brechen lassen. ZUM KOTZEN!

Show:

Die Show mit dem ganzen Licht, Pyro und Visuellen Effekten war perfekt aufeinander abgestimmt und haben richtig Spaß gemacht. Selbst nach 3 Shows konnte ich nicht alle Nuancen erfassen und finde hier und dort noch bei Videos im WWW Elemente die ich vorher nicht gesehen habe. Wirklich großartig gemacht und seit dem Gods Of War Set und dem 2023 Setting der Final Battle Tours dass mit Abstand geilste Bühnen Layout.

Sound:

Der Sound war bei allen Shows sehr auf Joey und Eric fokussiert. Michael und Dave waren im Mix sehr leise. Vor allem wurden im Rhythmus Part die Gitarren sehr weit heruntergeschraubt, in den Solos war der Bass teilweise immer noch lauter als die Gitarren. Das Drumset hatte kaum Höhen und klang wie der gesamte Sound bei allen 3 Shows eher dumpf. Lediglich Erics Stimme kam bei allen 3 Shows kristallklar rüber. Ein Freund von mir hat es gut beschrieben mit den Worten: „Da war ein Loch im Sound, irgendwas hat gefehlt“. Die Lautstärke war nach langer Zeit mal wieder Manowar typisch laut (das war in den letzten Jahren anders). In Oldenburg war der Sound leider so schlecht das alles nur am „wummern“ war.

Band:

Wie bereits geschrieben war die Band in einer tollen Verfassung. Ich habe nicht das Gefühl das dort alte Opas Ü70 stehen. Ich freue mich auf jedes weitere Konzert das ich von Jungs noch erleben darf.

Hail And Kill! Fuck The World!