Für alle Personen unter 40 Jahre, der Pressetext der aktuellen Platte vom Bochumer Gitarrist und Songwriter Axel Rudi Pell.
Kein Zweifel: Ohne Axel Rudi Pell wäre diese Welt um vieles ärmer. Der Bochumer Gitarrist und Songschreiber hält auch auf seinem 22. (!) Studioalbum „Risen Symbol“ die Fahne des melodischen Hard Rock hoch, ohne sie mit pseudo-modernen Stilvarianten oder effektheischenden Studiogimmicks zu verwässern. Gleichzeitig sucht er ständig nach neuen Einflüssen, spannenden Inspirationen und griffigen Hooks. Das Beste an den ARP-Hymnen: Sie sind treffgenau auf die charismatische Stimme von Frontmann Johnny Gioeli zugeschnitten. Der Amerikaner gehört zu den besten Rocksängern der Welt und bildet gemeinsam mit Pell, dem früheren Rainbow-Schlagzeuger Bobby Rondinelli und den beiden ARP-Langzeitmitgliedern Ferdy Doernberg (Keyboards) und Volker Krawczak (Bass) ein seit mehr als zehn Jahren perfekt eingespieltes Team, das Fans wie Medien gleichermaßen überzeugt.
Nun aber zum eigentlichen Review 😉
Alle Jahre wieder kommt das gleiche Axel Rudi Pell Album heraus. Trotzdem schafft es Axel jedes Mal mich musikalisch zumindest nicht zu enttäuschen. Man hört seinen Songs, seinen Riffs und vor allem seinen Solos auf der Gitarre einfach gerne zu. Was aber insgesamt auffällig ist, „Risen Symbol“ hat mehr Power unterm Arsch als die letzten Outputs.
Den Anfang macht das Intro „The Resurrection“, dass man lieber im Papierkorb hätte liegen lassen sollen. Es ist blutleer und erzeugt keinerlei Atmosphäre oder Stimmung die mich auf den ersten Song freuen lassen. Der Opener „Forever Strong“ macht das aber wieder wett. Für mich einer der besten Pell Opener überhaupt. Johnny Gioeli singt wieder wie ein Gott und diesmal hören sich die Plastikrums nicht ganz so schlimm an wie noch auf Lost XXIII (mehr dazu im Fazit). „Guardian Angel“ ist dann so ein typischer Axel Song, 1000 mal gehört und trotzdem geil. Die Coverversion von Led Zepplins „Immigrant Song“ wurde tatsächlich sehr gut umgesetzt und macht Laune. Die Singleauskopplung „Darkest Hour“ hat bei 5:13 Minuten einen kleinen Husten,- oder Niesanfall, wer es nicht glaubt, hört am liebsten Mal selbst rein.
Das erste richtige Highlight der Platte folgt mit dem orientalisch angehauchtem „Ankhaia“ und bietet in ca. 10 Minuten alles, was man von einem Longtrack by Axel erwartet. Nach einem kurzen Tempoanstieg Namens „Hell’s on Fire“ wird man mit dem zweiten Hightlight der Platte verwöhnt. Die Halbballade „Crying in Pain“ kommt wirklich gut an. Dass Axel gute Balladen schreiben kann, ist kein Geheimnis und hat er oft genug bewiesen. „Right On The Track“ sowie „Taken by Storm“ runden die ganze Sache ab ohne wirklich zu herauszustechen.
Fazit: Es ist alles unspektakulär wie eh und je, das merkt man auch dem Text oben an. Wieso sollte man auch großartig jubeln und diskutieren. Axel zieht sein Ding durch und das ist auch gut so! Ich möchte wirklich NICHTS anderes von ihm hören (bezogen aufs Songwriting). Natürlich werde ich nie einen Marathon durch alle 22 Studioalben machen können, da ich es nie schaffen würde, wach zu bleiben. Insgesamt gefällt mir aber „Risen Symbol“ deutlich besser als der Vorgänger und das hat nicht nur den Grund, dass das Schlagzeug besser im Mix platziert ist als auf dem Vorgänger. Trotzdem klingt es im Vergleich zur St. Anger von Metallica wie eine Mülltone.
Die Wahrheitt liegt am Ende irgendwo zwischen sieben und acht Punkten. Jedem Axel Fan wird die Scheibe gefallen. Aber kann jemand bitte Moses Schneider dazu erbarmen, die nächste Platte von Axel Rudi Pell aufzunehmen?
Am 06.10.2024 ist die Band in der Zeche Bochum. Wer von euch wird da sein?
8/10